Die Pentakel, die mit Teer auf den Boden geschmiert,
die Ketzerei aus Blut, die deine Wände verziert,
deine Blöße und dein Duft nach Lavendel und Zimt,
deine Wollust ist`s, die mir die Frömmigkeit nimmt
und all die Götzen und Riten, die beim Namen du kennst;
– so frage ich mich, wie es wohl riecht wenn du brennst.
Sowie du auf der Streckbank deine Unzucht gebeichtet,
beschnitten und mit dem Brandmal der Drude gezeichnet,
dass die oberste Hure des Teufels du bist
und die Verspottung des Glaubens dein Tageswerk ist,
wirst du nackt auf die Wiege des Judas gesetzt
und mit leicht entflammbaren Ölen benetzt.
Leugne nur, Weibstück! Verdammt sollst du sein!
Deine Seele kehrt nimmer im Himmelreich ein
und dein Körper findet nie einen Weg in ein Grab.
Wie Wachs schmilzt nun die Haut deiner Wangen herab,
und deine Stirn tropft in die Höhlen deiner flehenden Augen,
so sollst du doch zumindest zur Fackel was taugen.
(von Tom Rothbucher 23.02.2016)