Gar sanft bringt eine Brise von draußen vom Meer
die ehernen Saiten der Harfe zum Schwingen
und geleitet einen fliedernen Duft von weit her,
um befleckt vom Wein wilde Lieder zu singen.
Verhöhnst du sie ob ihrer Schlichtheit und Scheu
derweil du dich nackt und in perlmuttenem Regen,
berauscht und ganz deiner Hitze erlegen,
wirfst lachend und jauchzend ins trockene Heu.
Und Licht dringt durch die Zweige der flüsternden Kiefern
die dir Nachricht ogygischer Traumbilder liefern
wie bist du doch bar jeder Angst vor dem Dunkel,
so drehst doch stets um die eigene Achse du dich
in einer Lichtung aus Blüte, Zuversicht und dem Funkeln
eines überhand nehmendem aprikosenen Lichts.
Lass den Fluss durch den Kern deines Inneren fließen,
Wurzeln durch den Fuß deiner Sehnsüchte sprießen
und deine Sinne stieben auf wie scheue Fasane,
auf dass man die Einsicht nur im Zwilicht erahne,
die einen überkommt, wenn die Strahlen der Sonne
deine von der Kühle des Morgens taubenetzen Wangen
erröten lassen wie vom Saft der Trauben und dem tröstendem Bangen
um der Zuversicht, die aus dem Raunen heiliger Quellen gewonnen.
Und den Finger, den du einst an einer Spindel dir stachst
ziert nun ein Ring aus geflochtenem Haar,
die Rippen, die aus dem Leib deines Liebsten man brach,
fächern nun deine Krone, die die Sterne gebahr,
du schwebst, während du tanzt, wie eine Blume zu Wasser,
und köderst Zeilen all jener fremden Verfasser.
So nahmst du mich mit, durch die Zeiten zu wandeln
um mit dem seltenstem Salz Serrikaniens zu handeln,
denn mein Tod ist der Weg und das Ziel aller Ehrfurcht
und langsam treibend in einem lauwarmen Bad
aus Harz und der Knospen der Scheinfrucht
find` ich den Pfad in mir, denn ich bin der Pfad.
.
(von Tom Rothbucher, 19.04.2016)