Dem Verräter gewidmet

Und nun, da du den Pfad des Verrates beschritten,
wird dein weibisches Winseln, dir meine Gunst zu erbitten
dein ichsüchtiges Betteln deiner Seelenheil willen,
mich nicht daran hindern, meine Rachsucht zu stillen.

Ich verfluche dich hiermit und die Saat deiner Lenden,
denn fruchtlos gar soll dein Geschlecht mit dir enden,
und jeder, den du liebst und all deine Erben;
deine Frau, deine Kinder,
deine Eltern nicht minder,
sollen kläglich im Wissen um deine Schuld sterben.

Und wenn es keinen mehr gibt, der um dein Ableben trauert,
auch wenn es ein halbes Jahrhundert lang dauert,
erst dann bist du selbst an der Reihe zu büßen,
wofür dein Geblüt bereits leiden hat müssen.

Mein einziges Ziel wird es sein, dich zu quälen
und bis du bereit bist, den Freitod zu wählen,
folge ich dir, wie dein eigener Schatten,
Schritt für Schritt, wohin du auch gehst,
und wenn du mir einmal den Rücken zudrehst
bin ich da, dir einen letzten Besuch abzustatten.

Hättest du`s besser zu Ende gebracht,
denn nun ist das Böse längst in mir erwacht,
und lauert auf dich, hinter jedem Geäst,
weil`s niemandem mehr seine Schulden erlässt.

Ich bin die Rache und mein ist das Schwert,
dein Leben ist nun keinen Pfennig mehr wert,
und das Letzte, was du spürst, wenn ich dich ausbluten lass`
wird mein Atem an deiner Kehle sein.
Wenn dein Blut ich trinke, wie süßlichen Wein,
bedenke, du hast gesät in mir all diesen Hass.

von Tom Rothbucher (28.01 2014)